Relikte vergangener Zeiten

Schätze verborgen im Berg

Funde vom Donnersberg


Vor mehr als 2000 Jahren befand sich auf dem Donnersberg eine keltische Stadt. Einziges sichtbares Zeugnis dieser Ansiedlung, die um 130 v. Chr. gebaut und um 50 v. Chr. wieder verlassen wurde, ist der so genannte Ringwall, in dessen Innerem sich noch heute die Reste der Stadtmauer verbergen. Doch darüber hinaus gibt es zahlreiche Kleinfunde, Münzen, Schmuck, Ausrüstungsgegenstände und ähnliches. Seit auf dem Berg wieder archäologische Grabungen gemacht werden, ist auch die Anzahl der Funde gestiegen.

Einen weiteren Artikel aus der Reihe „Informatives rund um den Donnersberg“ von Dr. Andrea Zeeb-Lanz über einen erstaunlichen Fund auf dem Donnersberg.

Das am besten bekannte Fundstück vom Donnersberg – und mittlerweile ein Wahrzeichen für die vorrömische Geschichte der Region – ist der figürlich verzierte keltische Achsnagel. Er diente dazu, das Rad eines Wagens auf der Achse zu fixieren, also zu verhindern, dass das Rad von der Achse herunterrutscht.

Dieser Achsnagel (gefunden im Dezember 2013) im Bereich des Oppidums) gehört nicht zur Gruppe der figürlich verzierten Nägel wie der bekannte und einzigartige, mit bronzenem Maskenkopf und Sichelkrone verzierte Altfund, sondern ist in die Gruppe der einfachen Achsnägel einzuordnen, die in der Regel an normalen Transport- und Arbeitswagen angebracht waren und hier den gleichen Zweck erfüllten wie der figürlich verzierte Achsnagel: Sie verhinderten das Abrutschen der Räder von der Wagenachse.

Einen singulären Fund, zu dem es bislang aus der spätkeltischen Welt auch keinen direkten Vergleich gibt, stellt der bronzene Trinkhornendbeschlag dar, der nach seiner Kombination von Maskengesicht und Widderkopf in der Presse auch als das „Widderkopfmännchen“ bekannt geworden ist.

Die Kelten waren ausgesprochene Spezialisten, was die Herstellung von gläsernen Schmuckgegenständen angeht. Anders als die Römer verwendeten sie aber nicht die Glasbläsertechnik, um damit Gefäße auszublasen, sondern erhitzten die Rohglasmassen an Stäben, um sie dann zu kunstvoll verzierten Armreifen und verschiedenfarbigen Glasperlen zu formen.

Es ist bis heute leider aufgrund fehlender Schriftquellen nicht klar, welcher Stamm den Donnersberg zu seinem Stammsitz und Zentralort wählte, aber wir können eine Münzart bestimmen, die für den Donnersberg charakteristisch ist und daher auch den Namen „Donnersberg-Obole“ erhalten hat.

Neben Gold-, Silber- und Bronzemünzen waren bei den Kelten auch Geldstücke aus Potin im Umlauf. Potin bezeichnet eine sehr zinnreiche Bronzelegierung, die aufgrund des hohen Zinngehaltes einen silberfarbenen Glanz aufweist und sich wegen ihrer Fließeigenschaften sehr gut für ein Gussverfahren eignet. Potinmünzen sind grundsätzlich gegossen und nicht wie die Münzen aus Edelmetall oder „normaler“ Bronze mit einem Münzstempel geprägt.

Auf dem Donnersberg wurden – gerade in den letzten 20 Jahren, dank ehrenamtlicher Mitarbeiter der Landesarchäologie – zahlreiche Münzfunde getätigt