Relikte vergangener Zeiten

Schätze verborgen im Berg

Funde vom Donnersberg


Vor mehr als 2000 Jahren befand sich auf dem Donnersberg eine keltische Stadt. Einziges sichtbares Zeugnis dieser Ansiedlung, die um 130 v. Chr. gebaut und um 50 v. Chr. wieder verlassen wurde, ist der so genannte Ringwall, in dessen Innerem sich noch heute die Reste der Stadtmauer verbergen. Doch darüber hinaus gibt es zahlreiche Kleinfunde, Münzen, Schmuck, Ausrüstungsgegenstände und ähnliches. Seit auf dem Berg wieder archäologische Grabungen gemacht werden, ist auch die Anzahl der Funde gestiegen.

Ein wichtiges Trachtzubehör der Kleidung keltischer Männer und Frauen waren Fibeln. Diese Gewandverschlüsse aus Bronze oder Eisen funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie unsere heutige Sicherheitsnadel: Ein Nadelteil wird durch die Stofflagen gestoßen, die von der Fibel zusammengehalten werden sollen, dann wird die Nadel in einen Halter, den sog. Nadelfuß, eingepasst und die Fibel ist damit geschlossen.

Unverzierte Bügelfibeln, die aus einem entsprechend gebogenen Bronzerundstab hergestellt wurden, stellen eine Leitform der Latènezeit dar.

Der bronzene Knotenring vom Donnersberg ist ein Einzelstück. Ringe dieser Art, die nach den auf einem Ring aufgesetzten Noppen oder Knoten ihren Namen erhalten haben, werden als Amulette betrachtet, die vielleicht zum Schutz gegen böse Mächte getragen wurden, wahrscheinlich als Halsschmuck an einer Kette.

Objekte, welche dem ungeübten Auge erst einmal seltsam erscheinen mögen, sind Ringe aus Bronze, die nicht rund sind, sondern eher querovale Öffnungen aufweisen und deren unteres Ende in eine Art Kappe münden. Hierbei handelt es sich um Zügelführungsringe, die auf einem hölzernen Joch saßen, in das Zugtiere (Ochsen, Kühe oder Pferde) eingespannt waren, die Wagen zogen.

Zu den Funden vom Donnersberg gehört eine größere Anzahl von Ringen. Viele davon sind aus Bronze hergestellt, andere aber auch aus Potin, einer stark zinnhaltigen Bronzelegierung. Das Größenspektrum der Ringe vom Donnersberg liegt bislang zwischen 1 und etwa 6 cm Durchmesser. Im Einzelnen wird es sicher nicht mehr möglich sein, für jeden dieser Ringe seine spezifische Funktion zu bestimmen.

Das sorgfältig profilierte Exemplar einer keltischen Riemenzunge vom Donnersberg ist sehr gut erhalten. Riemenzungen saßen an den Enden von Gürteln als Textil oder Leder und dienten einerseits als Schmuck des Gürtels; andererseits erleichterten sie das Durchziehen des Gürtelendes durch Schlaufen an der Hose.