Die Viereckschanze

Heiligtum oder befestigter Gutshof? Die langgestreckt trapezförmige Wallanlage, in deren Nordosten sich der jetzige Standort der Informationstafel befindet, gehört zur Gattung der sogenannten Viereckschanzen. Der für diese keltischen Anlagen typische Wall ist hier nur noch an der Südseite auf einer Länge von 92 m und an der Nordseite auf einer Länge von 60 m als Erdwall erkennbar. Die Nordwestseite ist im südlichen Teil verflacht, die Südwestseite heute völlig eingeebnet. Der Schanze ist ein umlaufender Graben vorgelagert, der im Gelände noch erkennbar ist.

Copyright: Donnersbergverein e. V. 2024

Donnersbergverein e. V. für Mensch und Natur in der Region
Als „Heidengräber“ oder „Heidenkirchhof“ war die Anlage schon lange vor den ersten Ausgrabungen bekannt. Da sich seit 1930er Jahren die Forschungsmeinung durchgesetzt hat, es handele sich bei den Viereckschanzen ausnahmslos um keltische Heiligtümer, ging auch der Archäologe Heinz-Josef Engels bei seinen Ausgrabungen 1974/75 davon aus und fühlte sich in der Meinung durch den Fund eines kleinen Pfostenbaues in der Nordostecke der Viereckschanze bestätigt. Er bezeichnete diesen Bau als „Kulthütte“. Neue Ausgrabungen stellen jedoch die Deutung der Schanzen als Heiligtümer in Frage. Ebenso gut sind sie als befestigte spätkeltische Gutshöfe anzusehen. Für die Viereckschanze auf dem Donnersberg könnte diese Frage auch durch erneute Untersuchungen im Jahr 2006 nicht klar beantwortet werden – zu stark ist der Boden durch Jahrhunderte langen Ackerbau erodiert, die keltischen Spuren größtenteils zerstört. So wird die Funktionsbestimmung der Donnersberg-Schanze auch zukünftig mit einem großen Fragezeichen versehen bleiben. Fest steht jedoch, dass dies die einzige bekannte Viereckschanze ist, die innerhalb eines spätkeltischen Oppidums liegt.
Als Viereckschanze bezeichnet man seit frühen Forschungen durch Paul Reinecke 1910 eine spätkeltische Denkmalgattung. Ihre Hauptmerkmale sind eine viereckige Form, gebildet aus einem umlaufenden Erdwall sowie ein vorgelagerter Graben. Die Schanzen sind nie völlig quadratisch, obwohl sie häufig einen rechten Winkel bilden. Die Innenbebauung lässt nicht immer klare Schlüsse darüber zu, ob es sich um Heiligtümer oder bewehrte Gutshöfe handelt.
Die genaue Datierung der Viereckschanze auf dem Donnersberg ist leider aufgrund des spärlichen Fundmaterials nicht möglich. Heinz-Josef Engels hielt sie für eine Gründung des Oppidums vorausgehende Anlage, die auch nach dem Bau der Stadtmauer weiter genutzt wurde. Hinweise auf eine offene Vorgängersiedlung des Oppidums, zu welcher der befestigte Gutshof oder Heiligtum gehört haben könnte, fehlen jedoch gänzlich.
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Die Viereckschanze

Heiligtum oder befestigter Gutshof? Die langgestreckt trapezförmige Wallanlage, in deren Nordosten sich der jetzige Standort der Informationstafel befindet, gehört zur Gattung der sogenannten Viereckschanzen. Der für diese keltischen Anlagen typische Wall ist hier nur noch an der Südseite auf einer Länge von 92 m und an der Nordseite auf einer Länge von 60 m als Erdwall erkennbar. Die Nordwestseite ist im südlichen Teil verflacht, die Südwestseite heute völlig eingeebnet. Der Schanze ist ein umlaufender Graben vorgelagert, der im Gelände noch erkennbar ist.

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Als „Heidengräber“ oder „Heidenkirchhof“ war die Anlage schon lange vor den ersten Ausgrabungen bekannt. Da sich seit 1930er Jahren die Forschungsmeinung durchgesetzt hat, es handele sich bei den Viereckschanzen ausnahmslos um keltische Heiligtümer, ging auch der Archäologe Heinz-Josef Engels bei seinen Ausgrabungen 1974/75 davon aus und fühlte sich in der Meinung durch den Fund eines kleinen Pfostenbaues in der Nordostecke der Viereckschanze bestätigt. Er bezeichnete diesen Bau als „Kulthütte“. Neue Ausgrabungen stellen jedoch die Deutung der Schanzen als Heiligtümer in Frage. Ebenso gut sind sie als befestigte spätkeltische Gutshöfe anzusehen. Für die Viereckschanze auf dem Donnersberg könnte diese Frage auch durch erneute Untersuchungen im Jahr 2006 nicht klar beantwortet werden – zu stark ist der Boden durch Jahrhunderte langen Ackerbau erodiert, die keltischen Spuren größtenteils zerstört. So wird die Funktionsbestimmung der Donnersberg-Schanze auch zukünftig mit einem großen Fragezeichen versehen bleiben. Fest steht jedoch, dass dies die einzige bekannte Viereckschanze ist, die innerhalb eines spätkeltischen Oppidums liegt.
Als Viereckschanze bezeichnet man seit frühen Forschungen durch Paul Reinecke 1910 eine spätkeltische Denkmalgattung. Ihre Hauptmerkmale sind eine viereckige Form, gebildet aus einem umlaufenden Erdwall sowie ein vorgelagerter Graben. Die Schanzen sind nie völlig quadratisch, obwohl sie häufig einen rechten Winkel bilden. Die Innenbebauung lässt nicht immer klare Schlüsse darüber zu, ob es sich um Heiligtümer oder bewehrte Gutshöfe handelt.
Die genaue Datierung der Viereckschanze auf dem Donnersberg ist leider aufgrund des spärlichen Fundmaterials nicht möglich. Heinz-Josef Engels hielt sie für eine Gründung des Oppidums vorausgehende Anlage, die auch nach dem Bau der Stadtmauer weiter genutzt wurde. Hinweise auf eine offene Vorgängersiedlung des Oppidums, zu welcher der befestigte Gutshof oder Heiligtum gehört haben könnte, fehlen jedoch gänzlich.