Ludwigsturm
„Es möchte auf den Höhen des Donnersberges ein Bau entstehen, der den Besuchern
sowohl Schutz vor der Witterung gewährt, als auch einen ungestörten und
vervollkommneten Genuss der herrlichen Aussicht ermöglicht.“
Dieser Gedanke aus dem Jahre 1842 in einer Gesellschaft in Kirchheimbolanden findet
sowohl bei den Bewohnern der Stadt Kirchheimbolanden, als auch den benachbarten und
entfernteren Orten und Städten rasch Beifall. Die Idee, auf dem Donnersberg, dem höchsten
Berg der Pfalz, einen Aussichtsturm zu erbauen, ist geboren. Als dieser Beschluss am 12.
März 1842 gefasst wird, ahnt noch niemand, welche Energien notwendig, welche Hoffnungen
zerschlagen, welche Enttäuschungen hingenommen werden müssen, bis diese Idee ihre
Verwirklichung finden sollte. Rund 177 Jahre liegt das nun zurück.
In einer Sitzung in Dannenfels 1865 (23
Jahre nach Beschlussfassung) werden nach
Errichtung des Turmes die Einweihung und
die damit verbundene Feierlichkeit
besprochen. König Ludwig II. wird ein
Bittgesuch zugestellt, dem Turm den
Namen „Ludwigsthurm“ geben zu dürfen.
Am 01. Mai 1865 hält der Schriftführer Koch
zu Kirchheim fest: „Der Bau des Turmes sei
vollendet. Die festliche Einweihung sei auf den
Christihimmelfahrttag, den 25. Mai 1865
festgesetzt. Der Turm werde den Namen
„Ludwigsthurm“ tragen, wozu seine Majestät
der König die allerhöchste Genehmigung
erteilt habe“.
Sechs Jahre später, am 21.07.1871 löste sich der Turmbauverein e. V. auf und der
Ludwigsturm wurde dem Staat übergeben.
König Ludwig II besuchte übrigens niemals den Turm. Im Jahre 1902 besuchte Prinz Ludwig
von Bayern (der spätere König Ludwig III) den Turm und genoss die wunderschöne Aussicht.
1945 wurde der Ludwigsturm, bedingt durch die Schäden aus dem 2. Weltkrieg, baupoli-
zeilich geschlossen und sollte eigentlich abgerissen werden. Bürger aus Dannenfels be-
schlossen den Turm zu retten und gründeten daher am 29.06.1952 den Turmbauverein e. V.
neu. Die Reparaturarbeiten dauerten vom Herbst 1952 bis zum Februar 1953.
Er wird vom heutigen Donnersbergverein e. V. betreut, der nach der Umbenennung 1988
aus dem Turmbauverein e. V. hervorgegangen ist.
Nach größeren Reparaturen 1987 wurde im Jahre 1995 das 130-jährige Jubiläum gefeiert. Zu
diesem Anlass kam auch Prinz Leopold von Bayern.
2006 wurde der Turm mit Landesmitteln erneut restauriert.
2015 wurde der 150-zigste Geburtstag des Ludwigturmes gebührend gefeiert.
Was ist eigentlich das Besondere auf dem Turm?
Der 27 Meter hohe Turm wurde als zinnenkranzbekronter, achteckiger Putzbau errichtet
und steht östlich des Königstuhls auf 674 m ü. NN auf dem Gebiet der Ortsgemeinde
Dannenfels.
Seit 1971 steht der Ludwigsturm unter Denkmalschutz und ist in die Denkmalliste des
Donnersbergkreises als Kulturdenkmal eingetragen.
Zur Aussichtsplattform des Turmes führen 142 Treppenstufen.
Für den Geotourismus wurden oben vier Tafeln installiert, die erläutern, was die Besucher
auf ihrem Rundblick auf dem Turm alles entdecken können.
Bei klarem Wetter hat man von der Aussichtsplattform des Turms eine Rundumsicht über
weite Teile Rheinhessens, des Nordpfälzer Berglandes und des Pfälzerwaldes. Der Blick
reicht auch zum Hunsrück und zu den Nordausläufern des Schwarzwaldes. Man schaut z.B.
auch nach Osten nach Worms, in dem der rund 31 km (Luftlinie) entfernte Wormser Dom
auszumachen ist, dahinter ist der Odenwald mit dem etwa 52,5 km entfernten Melibokus zu
erkennen. Im Norden und Nordosten kann man bei sehr guten Sichtbedingungen den
Taunus mit dem rund 78 km entfernten Großen Feldberg sehen. Auch die Skyline des in etwa
gleicher Entfernung, aber etwas weiter östlich liegenden Frankfurt am Main ist zu erkennen.
Der Turm ist an Wochenenden und Feiertagen geöffnet und wird von den Mitgliedern des
Donnersbergvereins e. V. betreut. Für die Turmerhaltung nimmt der Donnersbergverein
einen Eintritt von 1 Euro pro Person ab einem Alter von 14 Jahren.
Damals wie heut und in alle Zeit gelten die Sätze aus der im Jahre 1953 in den Ludwigsturm
eingemauerten Bauurkunde:
„Der Turmbauverein ist stolz auf das vollendete Werk. Möge es den kommenden
Geschlechtern ein Zeugnis sein für den Aufbauwillen…. in …… schwerer Zeit. Und möge der
Turm den Nachfahren Freude schenken, wenn sie von seiner Höhe auf ihre geliebte Heimat
schauen.“
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