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Bergbau am Donnersberg

Der Bergbau in der Pfalz ist schon über 2000 Jahre alt. Für den Donnersberg ist römischer

Bergbau auf Eisenerz im Langental und auf Kupfererze bei Imsbach (Aya-Schächte, Grube

Reich Geschiebe) durch entsprechende Funde belegt. Sehr wahrscheinlich haben hier vorher

schon die Kelten Kupfer- und Eisenerze abgebaut. Dieser Bergbau dürfte eine der

wirtschaftlichen Grundlagen für die große Stadt gewesen sein, die sie etwa ab 150 v. Chr. auf

dem Berg angelegt hatten.

Bis zum Hochmittelalter fehlen sichere Nachweise. Erst ab 1474 wird der Bergbau in

Urkunden erwähnt.

Zeittafel Erzbergbau
1474 1487 1512 1523 um 1550 um 1700 1718 bis 1726 1732 1750-1754 bis 1762 1772 1778 1780 1787 1827-1882 1885 1888 1908 1921 1923 1932 1938/40 1964 1979 2006
Erste urkundliche Nennung der Gruben in Imsbach. Die „Lasur- und Kupfergruben hinter Falkenstein“ werden an den Bergmeister Bargsteiner verliehen durch Kurfürst Friedrich I. Das forderte den Widerspruch der Herren von Falkenstein heraus. Beide schlossen einen Vergleich, wonach dem Falkensteiner allein die Eisenerzgruben zustanden. Der Zehnte für die übrigen Erze sollte halb und halb verteilt werden. Für Imsbach werden acht Gruben erwähnt, Namen werden jedoch nicht genannt. Erste Bergordnung. Hier wird unter anderem die Feldgröße der Fundgrube beschrieben: 14 mal 48 Meter. Der Grubenbetrieb läuft schlecht, deshalb werden auswärtige Sachverständige aus Sachsen geholt. Ende der ersten Bergbauperiode Erste Versuche zur Wiederaufnahme des Bergbaus durch eine nicht näher benannte „Gewerkschaft“. Eine Gewerkschaft war ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von Anteilseignern im Bergbau. Bergmeister Theophil Unger pachtet die Gruben. Diese werden als „alt, zerfallen und seit undenklichen Zeiten liegengeblieben“ bezeichnet (also fast 170 Jahre!). Der Pachtpreis beträgt 2000 Fl (Gulden) pro Jahr. Große Bergbauaktivitäten, hauptsächlich auf den Katharinen-Gruben. Angeblich sind etwa 300 Leute im Bergbau beschäftigt. Casimir von Wartenberg läßt aus dem gefundenen Silber den „Imsbachtaler“ schlagen. Ende der Arbeiten Neue Versuche. Fünf Gruben werden genannt: Katharina I, Katharina II, Grüner Löwe, Reich Geschiebe und Graf Friedrich (später „Weiße Grube“). Keine Arbeiten, aber Bewerbungen um die Grubenrechte. Aus dieser Zeit stammt der älteste Plan der Weißen Grube. Die Graf-Friedrich-Grube wird erstmals St. Josephi-Grube genannt. Die Gruben werden mit schlechter Ausbeute betrieben. Bergrat Friedrich Jacob Gienanth wird als Gutachter eingesetzt. Er schlägt einen (nicht verwirklichten) Verbindungsstollen zwischen dem Gienanth’schen Erbstollen und der Josephi-Grube (Weiße Grube) vor. Dieser ist auf der zweitältesten Karte dieser Grube eingetragen. 33 Leute arbeiten in der St. Josephi-Grube (Weiße Grube). Schlechter werdende Ausbeute. Ende der 2. Bergbauperiode. Mehrere Versuche zur Wiederaufnahme des Betriebes. Einstellung der Arbeiten. Übernahme der Gruben durch die Gewerkschaft Palatina. Nur kleinere Arbeiten in der Weißen Grube. Übernahme der Gruben durch die Gewerkschaft Pfalzkupfer (E. Abresch). Beginn des Baus eines Querstollens zum Gienanth’sche Erbstollen, der aber nicht vollendet wurde. Abbau von Rest- und Arm-Erzen im oberen Bereich der Weißen Grube. Aufbereitung der Erze in der Laugerei bei Imsbach. Einstellung des Kupfererzabbaus bei Imsbach. Einstellung des Eisenerzabbaus bei Imsbach. Versuchsarbeiten bei den Aya-Schächten. Erfolglose Untersuchungsarbeiten in den Kupfergruben. Feststellung von Uranerz-Vorkommen am Donnersberg. Abbauwürdige Mengen konnten aber nicht nachgewiesen werden. Die Weiße Grube wird Besucherbergwerk. Die Grube Maria wird Besucherbergwerk
Nicht-Erz-Bergbau Steinkohle Philippszeche am Mordkammerhof
1642 1790
Erwähnung der Steinkohlengrube Philippszeche am Mordkammerhof. Nachweis der Abbau-Aktivitäten durch eine Grubenrechnung und Bericht. Mächtigkeit der Kohlenflöze war mit 10 bis 20 cm sehr gering. Letzte Arbeiten fanden 1920/21 statt.
Ernst-Zeche bei Imsbach
1908
Bei Anlage eines Stollens, mit dem neue Erzvorkommen der Grube „Grauer Hecht“ angefahren werden sollten, stieß man nach etwa 320 m auf ein 2,60 Meter starkes Kohleflöz. Die geförderte Kohle war allerdings von schlechter Qualität. Anfang 1921 wurde der Betrieb eingestellt. Auch am Nordhang des Donnerberges, nahe bei Bastenhaus wurden Versuchsarbeiten auf Steinkohle unternommen, ebenso in der Kirschbach bei Falkenstein. In beiden Fällen erfolglos.
Literatur:
Werner Rasche: Der historische Bergbau und das Hüttenwesen am Donnersberg Hans Walling: Der Erzbergbau in der Pfalz-Von seinen Anfängen bis zu seinem Ende
Die Übersichtskarte können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

Copyright: Donnersbergverein e. V. 2024

Donnersbergverein e. V. für Mensch und Natur in der Region
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Bergbau am Donnersberg

Der Bergbau in der Pfalz ist schon über 2000 Jahre alt. Für den

Donnersberg ist römischer Bergbau auf Eisenerz im Langental und

auf Kupfererze bei Imsbach (Aya-Schächte, Grube Reich Geschiebe)

durch entsprechende Funde belegt. Sehr wahrscheinlich haben hier

vorher schon die Kelten Kupfer- und Eisenerze abgebaut. Dieser

Bergbau dürfte eine der wirtschaftlichen Grundlagen für die große

Stadt gewesen sein, die sie etwa ab 150 v. Chr. auf dem Berg

angelegt hatten.

Bis zum Hochmittelalter fehlen sichere Nachweise. Erst ab 1474

wird der Bergbau in Urkunden erwähnt.

Zeittafel Erzbergbau
1474 1487 1512 1523 um 1550 um 1700 1718 bis 1726 1732 1750-1754 bis 1762 1772 1778 1780 1787 1827-1882 1885 1888 1908 1921 1923 1932 1938/40 1964 1979 2006
Erste urkundliche Nennung der Gruben in Imsbach. Die „Lasur- und Kupfergruben hinter Falkenstein“ werden an den Bergmeister Bargsteiner verliehen durch Kurfürst Friedrich I. Das forderte den Widerspruch der Herren von Falkenstein heraus. Beide schlossen einen Vergleich, wonach dem Falkensteiner allein die Eisenerzgruben zustanden. Der Zehnte für die übrigen Erze sollte halb und halb verteilt werden. Für Imsbach werden acht Gruben erwähnt, Namen werden jedoch nicht genannt. Erste Bergordnung. Hier wird unter anderem die Feldgröße der Fundgrube beschrieben: 14 mal 48 Meter. Der Grubenbetrieb läuft schlecht, deshalb werden auswärtige Sachverständige aus Sachsen geholt. Ende der ersten Bergbauperiode Erste Versuche zur Wiederaufnahme des Bergbaus durch eine nicht näher benannte „Gewerkschaft“. Eine Gewerkschaft war ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von Anteilseignern im Bergbau. Bergmeister Theophil Unger pachtet die Gruben. Diese werden als „alt, zerfallen und seit undenklichen Zeiten liegengeblieben“ bezeichnet (also fast 170 Jahre!). Der Pachtpreis beträgt 2000 Fl (Gulden) pro Jahr. Große Bergbauaktivitäten, hauptsächlich auf den Katharinen-Gruben. Angeblich sind etwa 300 Leute im Bergbau beschäftigt. Casimir von Wartenberg läßt aus dem gefundenen Silber den „Imsbachtaler“ schlagen. Ende der Arbeiten Neue Versuche. Fünf Gruben werden genannt: Katharina I, Katharina II, Grüner Löwe, Reich Geschiebe und Graf Friedrich (später „Weiße Grube“). Keine Arbeiten, aber Bewerbungen um die Grubenrechte. Aus dieser Zeit stammt der älteste Plan der Weißen Grube. Die Graf-Friedrich-Grube wird erstmals St. Josephi- Grube genannt. Die Gruben werden mit schlechter Ausbeute betrieben. Bergrat Friedrich Jacob Gienanth wird als Gutachter eingesetzt. Er schlägt einen (nicht verwirklichten) Verbindungsstollen zwischen dem Gienanth’schen Erbstollen und der Josephi-Grube (Weiße Grube) vor. Dieser ist auf der zweitältesten Karte dieser Grube eingetragen. 33 Leute arbeiten in der St. Josephi-Grube (Weiße Grube). Schlechter werdende Ausbeute. Ende der 2. Bergbauperiode. Mehrere Versuche zur Wiederaufnahme des Betriebes. Einstellung der Arbeiten. Übernahme der Gruben durch die Gewerkschaft Palatina. Nur kleinere Arbeiten in der Weißen Grube. Übernahme der Gruben durch die Gewerkschaft Pfalzkupfer (E. Abresch). Beginn des Baus eines Querstollens zum Gienanth’sche Erbstollen, der aber nicht vollendet wurde. Abbau von Rest- und Arm-Erzen im oberen Bereich der Weißen Grube. Aufbereitung der Erze in der Laugerei bei Imsbach. Einstellung des Kupfererzabbaus bei Imsbach. Einstellung des Eisenerzabbaus bei Imsbach. Versuchsarbeiten bei den Aya-Schächten. Erfolglose Untersuchungsarbeiten in den Kupfergruben. Feststellung von Uranerz-Vorkommen am Donnersberg. Abbauwürdige Mengen konnten aber nicht nachgewiesen werden. Die Weiße Grube wird Besucherbergwerk. Die Grube Maria wird Besucherbergwerk
Nicht-Erz-Bergbau Steinkohle Philippszeche am Mordkammerhof
1642 1790
Erwähnung der Steinkohlengrube Philippszeche am Mordkammerhof. Nachweis der Abbau-Aktivitäten durch eine Grubenrechnung und Bericht. Mächtigkeit der Kohlenflöze war mit 10 bis 20 cm sehr gering. Letzte Arbeiten fanden 1920/21 statt.
Ernst-Zeche bei Imsbach
1908
Bei Anlage eines Stollens, mit dem neue Erzvorkommen der Grube „Grauer Hecht“ angefahren werden sollten, stieß man nach etwa 320 m auf ein 2,60 Meter starkes Kohleflöz. Die geförderte Kohle war allerdings von schlechter Qualität. Anfang 1921 wurde der Betrieb eingestellt. Auch am Nordhang des Donnerberges, nahe bei Bastenhaus wurden Versuchsarbeiten auf Steinkohle unternommen, ebenso in der Kirschbach bei Falkenstein. In beiden Fällen erfolglos.
Literatur:
Werner Rasche: Der historische Bergbau und das Hüttenwesen am Donnersberg Hans Walling: Der Erzbergbau in der Pfalz-Von seinen Anfängen bis zu seinem Ende
Die Übersichtskarte können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

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