Zügelführungsring
Objekte, welche dem ungeübten Auge erst einmal seltsam erscheinen mögen, sind Ringe aus
Bronze, die nicht rund sind, sondern eher querovale Öffnungen aufweisen und deren
unteres Ende in eine Art Kappe münden. Hierbei handelt es sich um Zügelführungsringe, die
auf einem hölzernen Joch saßen, in das Zugtiere (Ochsen, Kühe oder Pferde) eingespannt
waren, die Wagen zogen.
Häufig dienten Gefährte mit doppelter Zugtierbesetzung zum Transport für Güter. Daneben
wurden Zügelführungsringe auch für die zweirädrigen Kriegswagen benötigt, die ab dem 4
Jhd. v. Chr. für die Kelten mehr und mehr an Bedeutung gewannen. Die Ringe, durch welche
die Zügel geführt wurden, saßen auf den Jochen, entweder, wie die Zeichnung illustriert, auf
Doppeljochen für Transportgespanne, oder aber auf Einzeljochen bei Gefährten, die von
einem oder zwei Pferden bewegt wurden; hier lagen die Joche direkt auf den Pferderücken
auf. Bronzene, gut gearbeitete Führungsringe wie der hier vorgestellte, gehören sicher zu
Pferdegeschirren. Durch die Ringe wurden die Zügel geführt, damit derjenige, der den Wagen
lenkte, die Pferde – oder andere Zugtiere bei vierrädrigen Transportwagen – gut koordinieren
konnte. Die Bronzekappe, in welche der Ring eingepasst ist, stellt das Verbindungsglied zum
Joch dar.
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