Riemenzunge
Das sorgfältig profilierte Exemplar einer keltischen Riemenzunge vom Donnersberg ist sehr
gut erhalten. Riemenzungen saßen an den Enden von Gürteln aus Textil oder Leder und
dienten einerseits als Schmuck des Gürtels; andererseits erleichterten sie das Durchziehen
des Gürtelendes durch Schlaufen an der Hose.
Das Exemplar vom Donnersberg zeigt besondere Qualität in der Ausführung: das fein
profilierte knopfartige Endstück mündet in einen vogelkopfähnlich plastisch ausgestalteten
äußeren Rand, an den zwei bronzene flache Laschen angegossen wurden. Der erhaltene
Bronzeniet, der durch die beiden Laschen getrieben wurde, diente zur Befestigung des
Gürtelendes in der Riemenzunge, wie es die Rekonstruktionszeichnung wiedergibt.
Funde dieses Typus mit seiner charakteristischen Profilierung und Ausführung des spitzen
und gewölbten Randes, an dem die Laschen angegossen sind, sind bislang ansonsten
linksrheinisch nicht bekannt, sondern treten ausschließlich in Bayern (keltische Großstadt
von Manching bei Ingolstadt) und in erheblich weiter östlich liegenden keltischen
Großstädten wie Stradonice (Tschechien) auf.
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